Im Dezember letzten Jahres habe ich unsere so erwünschte Tochter geboren. Sie war sehr auffällig nach der Geburt - schrie fast nicht, war sehr zyanotisch und atonisch... bis wir uns entschlossen, sie ins Kispi zu verlegen. Dort stellte man fest, dass sie fast kein Grosshirn mehr hat und das Kleinhirn ist auch sozusagen total zerstört.
In der schätzungsweise 30. Schwangerschaftswoche erlitt unser Mädchen eine Hirnblutung oder Thrombose. Das dann noch etwa 10 Wochen Schwangerschaft übrig waren, war sehr verherend für sie. Denn das normal angewachsene Hirn hat sich durch den Durchblutungsstopp fast komplett wieder zurückgebildet.
Ihre Prognose ist dementsprechend sehr schlecht.
Sie wird nie Laufen und Reden können. Wahrscheinlich auch keine Menschen erkennen - also uns als Eltern wahrnehmen...
Die Ärzte sagten, sobald die Intelligenz zum Tragen kommt, so wird sie sich nicht mehr gross bewegen und versteifen.
Zur grossen Überraschung bewegt sie sich recht gut (ein paar kleine Auffällikeiten, dass sie häufig die Faust macht mit Daumen einklemmen und die Beinchen recht durchstreckt und den grossen Zeh hochzieht) und sie hält den Kopf ganz alleine. Sie ist jetzt 3 Monate alt.
Trotzdem beginnt sie jetzt mit Physio...
Hat jemand ähnliche Erfahrungen? Wie haben sich Eure Kinder entwickelt? Wie geht es Euch dabei?
Ich bin so ganz ambivalent. Einerseits liebe ich so total und möchte das ihr nichts geschieht, andereseits wünschte ich ihr, das sie sterben dürfte...
Zurzeit bin ich wieder sehr traurig und könnte dauernd losheulen wenn ich an ihre Zukunft denke... dabei wünschte ich meinem Kind so vieles!
Es verunsichert mich auch sehr, was sie mitbekommt / mitbekommen wird...
jetzt hab ich einen ganzen Roman geschrieben....
liebe Grüsse
Sohee
