Verbale Entwicklungsdyspraxie Austauschthread und Treffen im Raum Zürich

Hier kann man sich austauschen wenn das Kind eine Sprachserwerbsstörung hat.
celica91
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Verbale Entwicklungsdyspraxie Austauschthread und Treffen im Raum Zürich

Beitrag von celica91 » 8. September 2016, 15:18

Wenn ich Daniel beschreiben müsste, dann wäre es so:
Positiv: Fröhlich, Sozial, Neugierig, liebvoller Umgang mit den Mitmenschen, passt sich an neue Personen und Orte gut an.
Negativ: Braucht sehr viele Aufmerksamkeit, kann nicht gut alleine sein, spielt selten allein (ausser Youtubevideos), hat viele Ängste, laute Geräusche stören ihn.
Es wurde vor einem Jahr die Verbale Entwicklungsdyspraxie bei Daniel diagnostiziert. Seitdem fahren wir jeden Monat mit Daniel nach Bochum (Deutschland) zu Frau Becker-Redding. Nach einem Jahr kann ich nur sagen, iuppi die Sprache macht gute Fortschritte. Die zwei Stunden Therapie plus die täglichen Hausaufgaben machen Wunder. Die Heilpägagogische Schule unterstützt ihn auch sehr. Die Lehrpersonen sind einfach toll. Die Logopädin hat sogar den Seminar bei Frau Becker-Redding besucht. Ausserdem hat Daniel auch noch Ergotherapie, einmal in der Woche. Er macht auch schön mit, was Wertvoll ist und vieles vereinfacht. Er geht immer gerne in die Schule, in den Therapien und auch zum Zahnarzt oder Coiffeur. Klar war es nicht immer so einfach. Bis vor ca. 2 Jahren konnte niemand seine Zähne anschauen und seine Haare schneiden, das war wirklich sehr unangenehm und anstrengend. Auch die Fingernägel schneiden war es nicht einfach, heute jedoch problemlos.
Ich machte mir immer viel zu viele Sorgen. Jeder sprach von „Frühförderung“ Zeitverpassung usw. Ich lebte in einem ständigen Zeitdruck. Was ich aber heute vom Gegenteil überzeugt bin. Alles braucht seine Zeit!!! Das heisst aber nicht, dass ich aufgegeben habe sondern ich mache keinen Drama mehr daraus!
Zuletzt geändert von celica91 am 8. Februar 2017, 09:18, insgesamt 1-mal geändert.
celica91
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Re: Verbale Entwicklungsdyspraxie

Beitrag von celica91 » 25. Januar 2017, 11:49

Das nächste Elterntreff findet am 26.01.2017 um 19.30 Uhr. Falls jemand Interesse hat kann sich bei mir melden (fcjgddasilva(ät)gmail.com)
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Beatrice
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Re: Verbale Entwicklungsdyspraxie

Beitrag von Beatrice » 26. Januar 2017, 20:08

Liebe Celica

Das ist jetzt schade, denn wenn ich das früher gewusst hätte, hätte ich hier im Forum die entsprechenden Eltern betroffener Kinder per PN orientieren können, da nicht alle täglich hier reinschauen.
Ich denke, dass es Interessierte gibt.

Falls es wieder ein Treffen gibt und Du den Termin frühzeitig kennst, darfst Du mir Bescheid geben und ich streue die Info - wenn Du magst

Liebe Grüsse

Bea
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Re: Verbale Entwicklungsdyspraxie

Beitrag von celica91 » 27. Januar 2017, 10:19

Hoi Bea, ich heisse Carla (celica ist nur der Benutzername):)

Ja, wir haben ein neues Elterntreff geplant und zwar am DO 02.03.2017 im Hauptbahnhof ZH um 19.30Uhr. Da ich ein "Tisch" reservieren muss, wäre ich froh, wenn die entsprechenden Personen sich zuerst bei mir melden würden. Ab April sind wir wahrscheinlich wieder im Färberhüsli, Schlieren.
Liebe Grüsse
Carla
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Re: Verbale Entwicklungsdyspraxie

Beitrag von Beatrice » 31. Januar 2017, 14:44

Liebe Carla

Gerne trete ich die PN's jetzt los und verweise auf diesen Thread hier, wo sich Mitglieder aus dem Forum melden können.
Evtl. gibt es aber auch Interessentinnen aussenrum, z. B. aus dem grossen Rehakids.de - Forum.
Ich freue mich, Dich zu lesen und hoffe, dass beim nächsten Treffen einige neue dabei sind, die den Austausch mit eigenen Erfahrungen bereichern.
Zürich ist sicher ein guter Ort für ein Treffen.

Liebe Grüsse

Bea
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Re: Verbale Entwicklungsdyspraxie

Beitrag von celica91 » 6. Februar 2017, 18:01

In den letzten Elterntreffe habe ich festgestellt, dass die meisten Eltern sich orientierunglos und alleine fühlen.
Sie wissen nicht was sie von den Kindern erwarten können.
Und ich kann das gut mitfühlen, denn beim Daniel ist es auch so. Sogar die Fachpersonen wissen nicht ob Daniel es nicht kann oder nicht will oder es irgendwas anders ist. Beim letzten Elterngespräch haben wir vereinbart, dass wir Daniel das "Alleinsein" fördern. D.h. in der Schule muss er sich von Schulzimmer zu Schulzimmer alleine bewegen und zu Hause muss er die Hausaufgaben alleine machen. Einmal klappte das sehr gut. Er war wirklich ca. 10 Minuten allein in seinem Zimmer. Aber am Schluss sagte er zu mir: "ich allein". Er wusste genau, dass ich das von ihm erwarte, dennoch beim zweiten Mal ging es wieder nicht. Das verwirrt mich immer wieder, denn es gibt keine Struktur. Einmal ist er so, machmal anders, selten gleich. Ich weiss nie was erwarten. Manchmal funktioniert es mit Druck, manchmal funktioniert es nur mit guten Wörter und machmal funktioniert es einfach nicht.
Die Elterntreffe sind genau gut um diese Probleme zu berichten, wie geht man mit dieser Situation um? Erfahrungen sind immer guter Rat. Ich mache hier ja keine Werbung, ich finde es einfach wichtig sich auszutauschen. Vielleicht kann jemand aus diesem Forum auch noch etwas dazusagen.

Bis bald. Carla
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Re: Verbale Entwicklungsdyspraxie

Beitrag von celica91 » 15. Februar 2017, 10:11

Daniel wird zur Zeit abgeklärt ob er in einer Regelklasse integriert werden kann. Er darf für zwei Wochen in einer 1.Regelklasse schnuppern. Eigentlich würde ich ihn gerne in einer "normalen" Klasse sehen. Mit den Nachbarkindern den Schulweg machen und spielen. Aber ich habe angst, dass es aus diesem Traum ein Alptraum wird. Je älter Daniel wird desto bewusster wird es mir, dass er nicht wie die Anderen ist. Aufgeben will ich ja auch nicht. Aber manchmal fehlt mir dir Kraft.... Daniel musste jetzt eigentlich schon in der 3.Klasse sein; lesen und schreiben können usw.. Aber er ist sehr weit weg von dieser Realität. Mal schauen was aus dieser Schnupperwoche wird! Ich werde dann wieder berichten.
Liebe Grüsse
Carla
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Re: Verbale Entwicklungsdyspraxie

Beitrag von celica91 » 23. Februar 2017, 09:53

Ich bin extem enttäuscht.
Die Schnupperwoche wurde getrichen. Daniel darf nicht mal schnuppern. Er muss nochmals von den Schulpsychologen abgeklärt werden und wir haben schon Ende Februar. Bis er abgeklärt ist, ist sicher schon Ende April und dann ist sicher auch schon zu spät für den Sommer. D.h. nochmals ein Jahr abwarten!!!
Er ist in einer Heilpädagogische Schule und dort wird er auch bleiben. Integration und Chancengleichheiten sind nur schöne Begriffe, nichts anderes!!!
Das zeigt wieder einmal, wie unsere Welt ist und vorallem wie unser Schulsystem falsch ist!!!
Liebe Grüsse
Carla

Schaut euch diesen Video an! I JUST SUED THE SCHOOL SYSTEM
Englisch: www.youtube.com/watch?v=dqTTojTija8
Deutsch: www.youtube.com/watch?v=KlXi0qP_cus
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Re: Verbale Entwicklungsdyspraxie

Beitrag von orphan » 23. Februar 2017, 13:45

Das tut mir leid! Wenn du wirklich willst, dass dein Sohn "schnuppern" kann, würde ich etwas Druck machen und dem Schulpsychologen sagen, dass du die Abklärungen bis ende März durch haben willst. Ansonsten kannst du bestimmt auch bei einem anderen Entwicklungspsychologen die Test's machen?!?
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Re: Verbale Entwicklungsdyspraxie

Beitrag von celica91 » 30. Oktober 2017, 09:58

Hallo zusammen. Es ist schon lange her, dass ich hier geschrieben habe...
Jetzt steht hier nochmals die Frage ob Daniel schnuppern soll? In ein paar Tage sollen wir uns entscheiden ob wir einen neuen Anlauf machen wollen oder nicht. Ich persönlich habe keine Kraft und keine Lust wieder mit Schulpsychologen zu sprechen. Mein Mann würde es aber gerne versuchen...
Wie gesagt, ich habe keine Lust. Ausserdem wird nichts daraus werden. Da bin ich jetzt schon überzeugt.
Daniel wurde im KiSpi nochmals abgeklärt und sie meinten, dass er in einer HPS am richtigen Ort ist. Was ich aber nicht einverstanden bin.
Es ist immer das gleiche Problem. Er gehört nirgendswo. Eine Heilpädagogische Schule ist zu wenig eine normale Klasse zu viel !!!
Vielleicht müsste man den Vorschlag der Schule machen, das Schulsystem anzupassen!
Andere Länder haben das Schulsystem schon angepasst. Zum Beispiel Frankreich hat sogar speziell eine Schule für VED Kinder eröffnet.
Da ist die Schweiz noch weit weg... Ausserdem gibt es in der Schweiz auch keine VED-Therapie, Daniel besucht diese Therapie immer noch in Deutschland. (Bochum)
So, jetzt wisst ihr wieder wo ich etwa mit Daniel stehe. Ich werde wieder schreiben... Bis bald.
Liebe Grüsse. Carla
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Re: Verbale Entwicklungsdyspraxie

Beitrag von orphan » 30. Oktober 2017, 21:26

Hallo Carla
Darf ich fragen, was der Grund ist, wieso dein Sohn nicht an einer normalen Schule integriert werden kann? Diese VED ist eine Sprachstörung - oder? Soviel ich weiss, ist aber das Sprachverständnis nicht eingeschränkt. Hat dein Sohn noch andere Problematiken als diese Sprachstörung?

Bei uns an der Schule gibt es ein Mädchen das nicht spricht. Sie kann sprechen - sie will aber nicht sprechen vor anderen Menschen. Sie ist nun in der 5. Klasse. Sie ist seit der ersten Klasse integriert und es gibt keine Probleme!

Kenne VED zu wenig ... würde mich aber interessieren, was es nebst der Sprachstörung für Auswirkungen hat.

Gruss
Orphan
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Re: Verbale Entwicklungsdyspraxie

Beitrag von elwe » 24. November 2017, 20:05

Hallo Carla

Es gibt in Baiersbronn das Angebot einer Intensivwoche, welche für Daniel vielleicht gut wäre. Ich selbst war zwar noch nicht dort, doch das Konzept klingt vielversprechend.

Es ist wichtig, dem Schulpsychologen vertrauensvoll zu begegnen. Das spürt dann auch Daniel. Sicher ist es noch einen Versuch wert, wenn du im Grunde genommen bereits weisst, was du für dein Kind möchtest. Selbst wenn es noch nicht klappt, hat man mal ein Zwischenergebnis.

Liebe Grüsse

Elwe
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Re: Verbale Entwicklungsdyspraxie

Beitrag von celica91 » 16. September 2018, 09:21

Hallo zusammen

Ich wollte euch informieren, dass die Elterntreffe weiter stattfinden. In der Zwischenzeit sind wir 6 Teilnehmer, jedoch nicht alle mit VED-Kinder, aber mit ähnlichen "Probleme". Wir treffen uns am 25. September um 19.00 Uhr in Zürich-Altstetten.
Liebe Grüsse
Carla
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Re: Verbale Entwicklungsdyspraxie

Beitrag von Beatrice » 6. Februar 2020, 12:13

Liebe Carla

Gibt es auch im Jahr 2020 wieder VED-Elterntreffen?

LG
Bea
Hier gibt es einen Zeitungsartikel über ein betroffenes Kind und die Nöte mit der Schulsuche
https://www.bazonline.ch/basel/stadt/th ... y/26187301
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Re: Buch für Dyspraxie-Familien

Beitrag von Beatrice » 12. Februar 2020, 16:01

Das 1. Dyspraxie (VED)-Erfahrungsbuch ist da!!!

Titel: Dyspraxie-Kinder
Untertitel: Was das "Syndrom des ungeschickten Kindes" für betroffene Kinder und Familien bedeutet
Keine ISBN, 288 Seiten, Erschienen im Januar 2020

Nicht im freien Fachhandel erhältlich, sondern kann nur über das nachfolgende Online-Formular für eine Kostenpauschale von 29,00 Euro bei uns angefordert werden. Bestellen via:
https://www.dyspraxie-online.de/dysprax ... /index.php
Zusätzliche Versandkosten für Buch-Anforderungen aus Deutschland fallen nicht an.
Für Bestellungen aus dem europäischen Ausland fällt jedoch eine zusätzliche Porto-Pauschale an, da das Buch aufgrund des Gewichts mit über 500 Gramm als Päckchen versendet werden muss.


Diese Porto-Pauschalen betragen:
* Schweiz: 16,00 Euro
* Österreich, Belgien, Niederlande, Luxemburg, Frankreich: 9,00 Euro
Weitere Länder auf Anfrage ....

Um noch mehr Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit zu erreichen und um Ärzte, Schulen, Lehrer, Sportvereine, Therapeuten und Krankenkassen zu sensibilisieren und vielen betroffenen Familien zu zeigen, dass ihr Kind ein Handicap bzw. eine Krankheit hat und nicht einfach nur „grob tollpatschig und ungeschickt“ ist, haben wir das erste Buch mit Erfahrungsberichten von Familien mit Dyspraxie-Kindern aufgelegt.

Dieses Buch enthält 15 Erfahrungsberichte von Familien mit einem Dyspraxie-Kind – und wird mit Informationen von 4 Fach-Experten, der Dyspraxie Online-Studie mit der Universität Bielefeld Anfang 2018, Hinweisen und Handlungsempfehlungen sowie Hintergründen aus der Arbeit von Dyspraxie Online ergänzt. Neben den rein Dyspraxie-Betroffenen wird dieses Buch auch für Eltern mit anderen Handicap-Kindern interessant und wichtig sein, da auch dort oftmals Dyspraxie als Auswirkung in Arztberichten auftaucht. Zielgruppen werden hier u.a. Familien mit Schlaganfall-Kindern – aber auch Familien mit ADS- oder ADHS-Kindern sein, die sich ggf. in diesem Buch wiederfinden werden.
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