Simons Weg

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tweety96
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Simons Weg

Beitrag von tweety96 » 25. Oktober 2006, 12:15

Heute Abend um 20.15 Uhr auf 3sat wird die Dok-Sendung über Simon wiederholt.

"Menschen mit dem Down-Syndrom wachsen normalerweise isoliert von der Gesellschaft auf. Simon nicht.
Der 20-jährige Simon macht eine Ausbildung in einer Kinderzoo-Abteilung, fährt täglich zur Arbeit und besucht einmal pro Woche die Gewerbeschule. Er lebt zusammen mit Nichtbehinderten und orientiert sich an der Normalitat und nicht an der Behinderung. Dadruch macht er grosse Fortschritte und ist selbständig als andere Menschen mit Down-Syndrom. Das seine Entwichlung derart positiv verlief, verdankt er seinen Eltern sowie dem engagierten Lehrkräften und Vorgesetzten. Sie waren bereit, sich auf einen besonderen Weg der Integration einzulassen".

Finde diesen Dok-Film wirklich gut. Es zeigt, dass auch Menschen mit Behinderung eine Chance verdienen.
Kathrin

Beitrag von Kathrin » 25. Oktober 2006, 15:39

Mich beschäftigt das Thema Integration in Moment auch sehr.
Unser Simon wird in der Heilpädagogischen Schule in eine Klasse integriert, die viel mehr kann als er. Sie lernen zum Beispiel nun Buchstaben schreiben. Davon ist unser Simon meilenweit entfernt.
Er ist überhaupt nicht schulbildungs-fähig, höchstens prägungs-fähig.
Aus Spargründen wurde seine Therapieklasse im Sommer aufgelöst. Nun
ist er also der Schwächste in der Klasse. Seine Lehrer sind sehr engagiert, probieren mit den verschiedenen Niveaus umzugehen, das ist gut sichtbar. Aber ich sehe den riesen Aufwand, die Schulhilfe ist meistens mit ihm blockiert, weil er eben anders beschäftigt werden muss.
Simon ist körperlich gut zwäg, möchte sich bewegen, etwas "umechnuschte" nur kann er dies nicht alleine, weil es ihn immer weiter treibt; seine Konzentration ist nur kurz an einem Ort.
In dieser Situation finde ich die Integration dient niemandem. Nicht auszudenken, wenn unsere Dorfprimarschule Integrativ wäre und Simon gar nicht in eine Heilpädagogische Schule gehen dürfte, schliesslich wird ja integriert!
So denke ich, muss man in jedem Fall ganz gut hinschauen was Sinn macht für das betroffene Kind.
In unserem Fall finde ich es wichtig, dass unser Simon anders sein darf und nicht mit "Normalen" Massstäben gemessen werden muss. Ja, ich bin sogar sehr allergisch auf dieses Normale um Zusammenhang mit ihm. So hätte er in der Wohngruppe Unterhosen tragen sollen, weil das eben normal sei. Dabei trägt er Windeln und Kleidungsstücke sind ihm ziemlich egal.

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