Wenn etwas zu viel wird und sich doch leer anfühlt

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Beatrice
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Wenn etwas zu viel wird und sich doch leer anfühlt

Beitrag von Beatrice » 1. März 2012, 23:42

Liebe User in nah und fern

Dies wird ein nur vorübergehender Abschiedsbrief, aber ich möchte ihn dennoch schreiben.
Ich will Euch nichts vorjammern
und doch sagen, dass es in meinem Privatleben in den vergangenen 4 Wochen turbulent zuging,
mehrere Schicksalsschläge auf einen Haufen servierte.
Und so wurde es zuviel und doch leer, die Kraft ist irgendwie verschossen.
Aber wie es uns der Frühling zeigt, es kann alles wieder wachsen, auch wenn es sehr kalt gewesen ist oder hart,
es kann wieder grünes und buntes spriessen.
Und ich weiss, das wird auch in mir passieren
und das erste, was ich tun werde, ist hierher zurückzukehren
und wieder versuche mit meiner neu erstarkten Kraft zu helfen,
Weil es ein Teil meiner Persönlichkeit ist und immer bleiben wird.
Und wenn es noch mehr derart Betroffene gibt hier, die gerade an so einem Punkt stehen,
dann wünsche ich Euch allen auch eine Hoffnung und ein Ziel vor Augen, das weiterhilft,
dem zarten Pflänzchen etwas Dünger gibt, zum wachsen.

Und auch allen anderen wünsche ich, von ganzem Herzen , auch Euren besonderen Kindern und einfach allen,
eine gute, fruchtbare, erfolgreiche, hoffnungsvolle oder tröstende Zeit.

Bis hoffentlich bald wieder, hier...

Allen liebe Grüsse

Bea
ramon
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Re: Wenn etwas zu viel wird und sich doch leer anfühlt

Beitrag von ramon » 2. März 2012, 12:38

Liebe Bea!

Ich habe mir schon gedacht, dass es dir nicht gut geht. Täglich schaue ich mehrmals ins Forum um deine Beiträge zu lesen. Sie sind inzwischen sehr, sehr wichtig für mich geworden. Du bist bisher die einzige "Gleichgesinnte" die ich gefunden habe (bzgl. hochgradiger Myopie). Deine Geschichte ist so ident zu jener von Ramon und du bist für uns DAS Vorbild. Ramon kennt dich nicht und weiß nichts von dir, doch auch er profitiert indirekt von dir und deiner Geschichte. Durch dein Leben hast du mir Hoffnung gegeben. Du hast mir aufgezeigt, dass du trotz enormen Schwierigkeiten dennoch zu einer wunderbaren Persönlichkeit herangereift bist und mehr Lebensfreude hast wie manch gesunde Menschen. Ich danke dir für diese Einsicht, die ich erst durch dich gefunden habe und bitte, bitte komm bald wieder.
Liebe Grüße Doris und Ramon
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Beatrice
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Re: Wenn etwas zu viel wird und sich doch leer anfühlt

Beitrag von Beatrice » 2. März 2012, 19:01

Liebe Doris mit Ramon

Oh wie gut haben mir Deine Worte getan, heute morgen, wo ich noch glaubte, tatsächlich ein Burnout zu haben, weil die Symptome und ja irgendwie die Vorgeschichte ja durchaus hätte passen können. Und sie tun auch jetzt noch gut, wo ich weiss, was ich habe.
Und so freue ich mich, Dir Deinen Wunsch und Dein Sehnen, das mich tief rührt, so rasch wieder erfüllen kann, wenn auch vermutlich vorerst etwas reduziert, weil das was ich habe, ziemlich anstrengend ist. Ich bekomme einfach meine Luft nicht mehr so gut in mich hinein, die Luft die Energie gibt und Schwingungen, und Ideen zur Mitgestaltung dieses kostbaren Ortes hervorbringen kann.

Liebe alle anderen und natürlich auch Doris und Ramon nochmals, hier folgt eine kleine oder doch grössere Erklärung:
Gestern habe ich mich von hier vorübergehend verabschiedet, weil ich glaubte, die totale Schwere auf meiner Brust bedeute, das Ausgebrannt-Gefühl, bedeute wohl nun doch, dass ich ein Burnout habe. Und ich habe es ganz ungläubig angestarrt.
Und heute habe ich erfahren, dass ich "nur" eine ziemliche Lungenentzündung habe und einen Pleuraerguss, der eine grosse Schwere spüren lässt und irgendwie die Lungen platt drückt (also, das fühlt sich so an, real ist es wohl nicht ganz so, aber Druck setzt das Sekret im Erguss schon auf) und das Herz von seinem Ursprungsplatz verdrängt (wieder nur vom Gefühl her) und es rechts bis zum Hals und zu den Ohren wie wild in einem Klopft und das bedrängt einen sehr und man denkt, etwas will, dass man aus sich herausgeht. Und da diese Krankheit bei mir nur innen Fieber macht, habe ich das nicht mal gemerkt, ausser das teuflische Halsweh und das Feuer in der Luftröhre, das ich aber einer Lungenentzündung nicht zuordnen konnte, obwohl ich medizinisch etwas ausgebildet bin.
Und je nachdem, wo ich gewesen wäre damit, hätte so ein Nicht-Merken böse Folgen haben können, für mich und für andere, denn es ist hoch ansteckend in diesem fortgeschrittenen Stadium und ich sitze hier zu Hause mit Mundschutz herum. Und kann so nicht so gut raus, denn Fasching ist ja nun vorbei und ich will nicht noch als irgendso ein Räuber missverstanden werden und mich überhaupt wie aussätzig fühlen, wenn andere sofort die Flucht ergreifen vor einem.

Ich habe Mundschutz-Erfahrungen schon als Kind gemacht, wegen Immunschwäche nach einer gewissen Therapie, damals fand ich es echt witzig. ein paar Leute zu erschrecken oder ihnen meinen, ebenfalls zu therapeutischen Zwecken blau eingefärbten Mund zu zeigen und breit zu grinsen, weil auch die Zähne so blau oder besser violett waren. Und es lenkte sie grad ein wenig von meiner Glatze ab.

Aber man entwickelt sich ja, und heute bin ich nicht mehr gemein.... Aber ich habe noch immer Verständnis für mich, von damals, für das kleine, mit allem etwas überforderte Mädchen.

Seit ich von der Diagnose weiss, der echten, habe ich wieder Energie, obwohl es logischerweise mit einer einzigen Dosis Antibiotika intus medizinisch noch gar nicht möglich ist - aber seelisch sehr wohl.

Und diese Streptokokken-Bande in mir feiert ihre Party in mir mit den höchsten Tönen. Und ist natürlich happy, dass ich auf den ersten Versuch der Therapie, die vergangenen Freitag begann, mit einem Antibiotikum behandelt wurde, gegen das ich resistent bin. Das im Vorfeld abzuklären, braucht in diesem Fall sowieso zu viel Zeit, also muss man sich oder besser der Arzt auf einen Versuch einlassen und einfach mal ein grundsätzlich geeignetes ausprobieren. Und wenn es nicht passt, da eben resistent und keine Rezeptoren vorhanden, dann probiert man halt ein anderes. Die Zeit hätte grundsätzlich davon rennen können, aber ich bin halt wohl doch stärker als ich mich fühlte. An diesem Punkt des nächstens Versuchs stehe ich jetzt und hoffe, diesmal packt das neue Antibiotikum mit dem Bananengeschmack die ganze wüste Bande in mir am Kragen und katapultiert sie mit einem Tritt in den Hintern ins Pfefferland.

Und spätestens dann, wenn das geschehen ist, so denke ich mir jetzt, werde ich dann feiern können. Nicht mehr so reduziert wie diese Wochen davor, und frei von der Angst, dass die Psyche lahmt und dann wird es wieder richtig Frühling werden, so wie es ihn immer wieder in meinem Leben geben durfte - zum meinem Glück.

Ich wünsche es Euch, dieses Glück und den ganz besonderen Kindern und allen, die Euch lieb und teuer sind

Eure Bea
ClaudiaZH
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Re: Wenn etwas zu viel wird und sich doch leer anfühlt

Beitrag von ClaudiaZH » 6. März 2012, 23:01

Liebe Bea

Wie geht es dir? Hoffentlich hat sich dein Gesundheitszustand verbessert!!
Ich wünsche dir von Herzen gute Besserung und viel Kraft und Energie
herzlich Claudia
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Beatrice
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Re: Wenn etwas zu viel wird und sich doch leer anfühlt

Beitrag von Beatrice » 6. März 2012, 23:18

Liebe Claudia

Ist Dein Schatz schon operiert? Denke viel an Euch.
Ich bin heute den ersten Tag offiziell nicht mehr ansteckend -noch etwas schlapp aber schon. Immerhin lief ich 4 Tage mit zu niedriger Sauerstoffsättigung herum, nicht lebensbedrohend, aber man merkt es eben. Oberstübli hat ein bisschen Mühe, sich zu konzentrieren und grundsätzlich geht mir alles etwas zu schnell. Ab Donnerstag gehe ich dann wieder zur Arbeit. Da ich sowieso immer nur halbtags gehe, denke ich, das müsste gehen. Das Antibiotika muss ich aber noch bis und mit Freitag einnehmen.

Gähnen tun ja derzeit viele, Zwei-und Vierbeiner - die berühmte Frühjahrsmüdigkeit...

Dir und allen liebe Grüsse vom wieder aufsteigenden Ast (Antibiotika sei Dank)

Bea
ClaudiaZH
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Re: Wenn etwas zu viel wird und sich doch leer anfühlt

Beitrag von ClaudiaZH » 7. März 2012, 20:38

Liebe Bea
Ich bin froh zu lesen, dass du wieder etwas besser dran bist, aber zu niedrige Sauerstoffsättigung ist wohl schon nicht so lustig. Wahrscheinlich sagen alle, du sollest dir echli luege, aber das ist auch nicht immer so einfach.
Danke für dein grosses Herz, mit dem du teilnimmst. Die OP hat noch nicht stattgefunden, ist aber fest geplant. Ich sollte Mitte/Ende diese Woche den Termin von Bielefeld bekommen. Einerseits bin ich ja sehr dankbar, dass wir diese Chance haben, andererseits darf ich mir kaum vorstellen, was das alles auf uns zukommt.
Wir nehmen eines um das andere und sind optimistisch.
Ganz liebe Grüsse Claudia
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orphan
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Re: Wenn etwas zu viel wird und sich doch leer anfühlt

Beitrag von orphan » 7. März 2012, 22:08

Liebe Bea
Lass es dir gut gehen.
Gute Besserung wünscht
orphan
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