Kleinkind Tropfen geben bei Grünem Star - wie kriegt Ihr das hin?

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Kea
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Kleinkind Tropfen geben bei Grünem Star - wie kriegt Ihr das hin?

Beitrag von Kea » 24. September 2005, 21:08

Hallo

Ich bin neu hier dabei...

Meine Tochter Jana kam in der 32 Woche zur Welt, nachdem ich 3 Wochen gelegen habe, wegen frühzeitiger Wehen.

Nach 4 Wochen durfte ich sie heimnehmen. Es geht ihr gut, sie macht tolle Fortschritte, sie ist einfach ein bisschen klein und leicht für ihr Alter.

Mitte August waren wir bei einer Augenuntersuchung im Krankenhaus. Frühchen werden automatisch aufgeboten.

Sie machte super mit und die Resultate waren auch gut. Dann sagte die Assistenzärztin, sie möchte Jana gerne noch den Chefarzt vorstellen, da sie so grosse, blaue Augen hätte.

Der untersucht sie, und meinte sofort, unter Narkose untersuchen, Verdacht auf Grüner Star. :(

Jana bekam das Aufgebot und letzten Montag war die Untersuchung. Rausgekommen ist folgendes. Sie hat eine zu grosse Hornhaut und die Kerbe im Sehnerv ist auch zu gross. Der Augendruck war aber normal, was bei Grünem Star eigentlich nicht ist.

Also gleich schlau wie vorher. In 3 Monaten wird sie nochmals unter Narkose untersucht.

Bis dahin muss ich ihr Tröpfchen gegen Grünen Star geben. Sind rechte Hammermedis.

Mein Problem ist, ich krieg die nicht in die Augen von Jana. Sie wehrt sich enorm. Leider ist sie noch zu klein, um zu begreifen dass es wichtig ist.

Gibt es hier Eltern mit ähnlichem Problem?

Liebe Grüsse

Kea
Flavia
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Augentropfen

Beitrag von Flavia » 25. September 2005, 20:17

Hallo

Siro bekommt zwar "nur" Atropin wegen dem schielen, aber auch wir haben täglich einen Kampf wegen den Tropfen.
Damit die Tropfen auch ja nicht in den Mund kommen nehmen wir ihn ziemlich in die Klemme...
Zum zuschauen sieht es nicht gerade nett aus!! Ehrlich gesagt finde ich es schrecklich aber wenn es hilft?

Hoffe du lernst mit der Zeit damit um zu gehen.... und wünsche dir viel Kraft!

Wie geht es Jana sonst, entwickelt sie sich den Umständen entsprechend gut?

Liebe Grüsse Flavia
Kea
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Beitrag von Kea » 26. September 2005, 09:49

Hmm, also die Augenklemmen die sie beim Augenarzt brauchen?

Jana gehts eigentlich gut. Der Grüne Star, wenns dann einer ist, hat bis jetzt noch nichts beschädigt am Auge.

Heute morgen gings ein bisschen besser mit den Tropfen, aber ich musste sie sozusagen in den Schraubstock nehmen. Im Spital mit fremden Personen, kein Problem, da zuckt sie nicht mit der Wimper...
Flavia
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Tropfen

Beitrag von Flavia » 26. September 2005, 21:43

Nein nein mit Klemmen meine ich auch den Schraubstock.....

Siro ist bei fremden Leuten nur am Anfang ruhg, bis er realisiert was die mit ihm machen : ( ! Auch fies nicht?

Damit er mir noch traut sage ich ihm auch immer vorher ( resp. zeige sie) dass jetzt die Tropfen kommen, so ist er wenigstens vorbereitet.



Bin gespannt wie es mit den Augen weitergeht!! Falls es wirklich der grüne Star ist kennst du Visoparents oder Low Vision?? (Beides Therapiestellen .)

LG Flavia
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Beatrice
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Re: Grüner Star

Beitrag von Beatrice » 1. Oktober 2013, 19:49

Liebe Kea

Dein letzter Beitrag ist ja schon ein Weilchen her, aber ich habe noch einen Linktipp, der zum Thema passt
http://www.glaukom-kinder.de/

Hoffe, Du liest es noch, ansonsten kann mein Beitrag vielleicht noch jemand anderem einen neuen Ansatz geben.

Da ich selber so ein Kind war, dem ewig Augentropfen gegeben werden sollten, kenne ich den Kampf von beiden Seiten.
Es ist so schrecklich unangenehm, diese Tropfen zu kriegen, dass ich es keinem Kind verdenken kann, das sich unmöglich aufführt dabei.
Ich hatte immer so eine Panik vor dem Augenarzttermin, dass ich jeweils in der Nacht davor sogar ins Bett pinkelte in meiner Not. Dass der eine Praxishilfe hatte, die ein echter Drache war und mich immer ausgeschimpft hat, wenn die Tröpfli daneben gingen, hat das Ganze auch nicht vereinfacht.
Wenn mal ein Tropfen ins Auge ging, hat es meist auch so sehr gebrannt und nach einer Weile hatte ich diesen bitteren Geschmack im Mund, dass ich fast brechen musste.
Ich finde Augentropfen noch heute nicht toll, hatte aber das Glück, dass mir ein super Augenarzt im Alter von 10 Jahren beizubringen vermochte, sie mir selber zu geben. Er hat das so rübergebracht, als sei das etwas ganz besonderes, das zu können, und etwas Besonderes zu können, war nicht gerade das, was ich als Sehbehindertes Kind besonders häufig erlebte.
Ich habe immer mit NACL-Tröpfli geübt, die haben auch nicht gebrannt, und als ich das konnte, fühlte ich mich wie Superman.
Der Doktor hat mir dann auch erklärt, dass die wirklichen Tröpfli etwas brennen müssen, weil sie sonst nicht ins Auge könnten dorthin, wo es krank ist. Das sei wie das Läuten an der Haustüre. Erst, wenn es läutet, wüsste ich, dass jemand da ist, der herein will und weil Augen keine Klingeln haben, muss es eben etwas brennen, damit das Auge weiss, aha, jetzt kommt Hilfe.

So spielerisch habe ich gelernt, mich mit den Tröpfchen anzufreunden auch wenn sie brannten und einen gruusigen Geschmack hatten.

Deine Kleine ist jetzt einfach noch zu jung, um über solche Geschichten, einen positiveren Zugang zu den Tropfen zu bekommen, und ich kann Dir für den Moment auch nichts raten, was es Euch beiden leichter macht. (Vielleicht findest Du was dazu auf der Internetseite der Glaukom-Kinder)
Doch ich hoffe, dass wenn der Zeitpunkt reif ist, dass sie solches verstehen kann, dann ein Arzt mit Herz für Kinder da ist, der die Tropfensache geduldig und liebevoll mit ihr anschaut, der sie es vielleicht auch selber lehren kann oder es fertigbringt, dass sie sich einfach beim Verabreichen nicht mehr so gequält fühlt, sondern den Sinn dahinter versteht.

Alles Liebe wünscht Euch

Beatrice
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