schwierige phase

In diesem Forum könnt ihr euch und eure Familie vorstellen und mehr über die anderen Mitglieder erfahren
Antworten
Rebecca
Beiträge: 16
Registriert: 19. April 2012, 14:24

schwierige phase

Beitrag von Rebecca » 8. Juni 2012, 09:46

Hallo Zusammen
ich bin Rebbi 29 Jahre alt und arbeite als Behindertenbetreuerin.
Habe selbst noch keine Kinder, arbeite auf einer Gruppe mit Jugendlichen mit mehrfachen Behinderungen.
Ein 17 Jaehriger liegt seit 5 Wochen im sterben, er bekommt sauerstoff und morphium und Wasser und wenig Nahrung ueber Magensonde. Er liegt die ganze Zeit im Bett wird oft umgelagert.

Wir mussten umstellen, da es keine Einzelzimmer gibt. in seinem Zimmer ist jetzt ruhe und draussen das pralle Leben.
Ich finde es auf der einen Seite toll jemanden zu begleiten und nicht einfach ins Spital abzuschieben. Auf der Anderen Seite ist der Spagat zwischen Tod und Leben im Alltag nicht nur einfach.
Aber es tut auch mir gut, wenn ich nach vorsingen und massieren bei ihm, wieder zu den anderen kann und mit ihnen lachen und auch mal schimofen kann, normaler Alltag eben.
Benutzeravatar
orphan
Beiträge: 540
Registriert: 28. Juli 2008, 22:11

Re: schwierige phase

Beitrag von orphan » 8. Juni 2012, 13:07

Hallo Rebecca

Ein bisschen kann ich es mir vorstellen, wie das ist ... was du gerade durchmachst.
Ich habe einen Sohn, dessen Krankheit eine rückläufige Entwicklung verursacht. Sein "Ende" wird wahrscheinlich ähnlich aussehen wie die dieses 17-jährigen. Es ist traurig. Man kann nichts tun. Nichts ändern.

Auch wenn es schwierig ist, glaube ich, dass genau das wichtig ist. Auf der einen Seite, die Begleitung eines Sterbenden und danach das Lachen und "Leben" mit den anderen. Normaler Alltag. Nur das hält einem am Leben.

Genau deshalb habe ich trotz unseres behinderten Kindes weitere Kinder bekommen. Die halten mich am Leben. Zeigen mir den Weg, wenn es mir schlecht geht wegen meinem Sohn.

Es ist schön, dass es Leute wie dich gibt. Die Behinderte und dessen Umfeld unterstützen. In jeder Situation. Ich kann nur hoffen, dass uns, wenn's soweit ist, auch jemand beistehen und helfen wird.

Du hast meinen vollen Respekt und meine Bewunderung für das, was du gerade tust!
reni
Beiträge: 42
Registriert: 1. April 2012, 19:46

Re: schwierige phase

Beitrag von reni » 8. Juni 2012, 20:24

Hallo rebecca

ich finde schön was du machst.

Ich möchte sagen, selbst wenn ihr den Jungen ins spital gebt. Dann wird es nicht ein abshcieben sein. sonder ein für ihn besseres Betreuungsangebot. Abschieben klingt so hart, so darfst du das nciht sehen. Immer das Beste wollen für die die du betreust.

Das ist gut, das du auch lachst ziwschendurch. wie sollte man das auch aushalten. Gerade die die im Hospiz arbeiten alchen auch viel mit den ihnen anvertrauten, oder für sich allein. denn wie würden sie abstumpfen, wenn nur noch Trauer und Schmerz in ihrem Leben einen Platz finden würde?
und die Sterbenden wollen auch nicht nur trauern.

Dir Orphan wünsch ich eine gute Begleitung, wenn die Zeit für deinen Sohn kommt. Bis dahin wunderbare Tage, die ihr als Familie geniessen könnt.

LG Reni
Rebecca
Beiträge: 16
Registriert: 19. April 2012, 14:24

Re: schwierige phase

Beitrag von Rebecca » 9. Juni 2012, 09:34

Hallo Reni und Orphan
Danke fuer die nette Begruessung.
Die lage hat sich geandert, er ist gestern Abend gestorben.
Fuer mich ist es irgendwie auch schoen, dass er bei uns sein konnte und Jemand bei ihm war, den er schon lange kennt, als er fuer immer Einschlief. Haette im Spital Angst gehabt, das er alleine gewesen waere, da sie Einfach nicht das Personal haben dabei zu sein. Auch die Eltern wollten, das er in seiner gewohnten umgebung sein kann.

Und ihr habt recht, in so Situationen ist es richtig und wichtig, das man auch die schoenen Sachen sieht und auch Lachen kann. Aber obwohl ich ja wusste, dass er stirbt, musste ich trotzdem weinen.

Orphen ich wuensche Dir auch, dass du viele schoene Tge mit deiner Familie hast und viel Kraft wenn der Tag zum Abschied nehmen kommt.

Ich habe auch grossen Respekt vor eurer Kraft und Leistung. Den ihr seid immer um eure Kinder und ich habe zwischendurch auch frei. Aber natuerlich kann ich aber in solchen Situationen nicht einfach abschalten wenn ich Feierabend habe.
reni
Beiträge: 42
Registriert: 1. April 2012, 19:46

Re: schwierige phase

Beitrag von reni » 10. Juni 2012, 15:26

Hallo Rebecca

genau das ist es was dich asumacht, das du nicht abschalten kannst wenn Feierabnd ist. Und das du auch weinen mußt. Das ist Menschlichkeit. Ohne die geht es nicht.

sicherlich muß nach dem Feierabend auch der Alltag wieder einzeihen, aber das dauert meisst ein bischen. Sonst währe man ja "abgestumpft".

Auch wenn ich ihn nciht kenne, denke ich doch, das es für ihn so die würdevolste Lösung war.
LG Reni
eveline
Beiträge: 3
Registriert: 22. April 2012, 19:03

Re: schwierige phase

Beitrag von eveline » 10. Juni 2012, 22:48

Salü Rebecca
wir haben gerade unseren Sohn in der Reha in Affoltern und sind dankbar für alle tollen Menschen die sich in der Behindertenbetruung engagieren. Es ist tatsächlich sehr anstrengend, tagtäglich mit einem behinderten Kind eine Familie zu sein. Wir haben noch 2 andere Kinder und es ist immer ein Spagat, zwischen Behinderung und "normal". Mit Leuten die sich für unsere Kinder einsetzen, können wir Eltern ein wenig loslassen und beruhigt uns auch noch um die anderen Aufgaben kümmern. Ich kann nur sagen "Danke villmol".
Es ist immer eine Gratwanderung wie weit wir die Behinderten als Behinderte ansehen. Bei allen traurigen Ereignissen darf man aber die Fröhlichkeit nicht vergessen. Das Kind wird nicht wieder gesund, da können wir tausendmal "ernst"sein und meist sind die Kids diejenigen, die uns zur Fröhlichkeit ermuntern!!
Grüessli
Eveline
Rebecca
Beiträge: 16
Registriert: 19. April 2012, 14:24

Re: schwierige phase

Beitrag von Rebecca » 27. Juni 2012, 13:31

hoi Eveline
ich finde auch, dass wir von solchen Kinder nur lernen koennen. vor allem an kleinen Dingen freude zu haben!
Bei uns auf der Gruppe kehrt langsam Alltag ein. Sein Bett ist bezogen und mit seinen Kuscheltieren bestueckt, mir hilfts es wirkt nicht so trostlos sondern froehlichund so will ich mich ja auch an ihn erinnern. seine Kleider und Hilfsmittel sind weg, dass andere si brauchen koennen. Natuerlich hat es noch ueberall Fotos auch von ihm, er soll ja nicht einfach geloescht werden.
Antworten