Hallo, bin auch neu hier - Sprechstörung bei unserem Sohn

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mooswichtel
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Hallo, bin auch neu hier - Sprechstörung bei unserem Sohn

Beitrag von mooswichtel » 19. Dezember 2011, 10:35

Guten Morgen;

da ich momentan mal wieder sehr ratlos bin, habe ich mal im Internet "rumgeforscht" und bin auf dieses Forum gestossen! Unser Sohn war zunächst laut Ärzten ein sogenannter "Latetalker". Er ist jetzt drei Jahre alt und das was er spricht, kann kaum jemand verstehen. Sprachverständnis ist aber in Ordnung... .
Ich bin momentan wieder ziemlich fertig, und fühle mich irgendwie so allein mit dieser Situation... . Ich habe Ängste, wie es weitergeht mit unserem Sohn usw... :(

Viele Grüße, Mooswichtel
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Beatrice
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Re: Hallo, bin auch neu hier - Sprechstörung bei unserem Soh

Beitrag von Beatrice » 19. Dezember 2011, 18:22

Hallo Mooswichtel

Ganz herzlich willkommen im Forum. Schön, dass Du uns gefunden hast.
Ich gehe davon aus, dass Du im spezialisierten Sprachbehinderungsforum hier schon geschmökert hast
http://www.dasanderekind.ch/phpBB2/viewforum.php?f=24

Bezüglich Deiner Wohnregion hast Du Glück. In NRW gibt es die Selbsthilfegruppe "Sprachlos ohne Diagnose". Ich hoffe, die ist noch aktiv. Der Austausch mit anderen, die wissen, wovon man spricht, kann ganz enorm helfen, auch zu sehen, man ist nicht allein.

Ich war selber mal länger in der Sprache eingeschränkt(Poltern nach Schock). Sofort, wenn man ein Sprachproblem hat, denken die Leute, man sei nicht richtig im Kopf und sie lassen einen das auch spüren und sehen. Das ist schrecklich und ich bin sehr dankbar, dass ich zu einer fliessenden Sprache zurückfinden konnte. Es brauchte viel Geduld, von mir und anderen und Atemtherapie, denn Polterer atmen stossweise und nicht mehr fliessend.

Wenn Dein Sohn spricht, wirkt er gehetzt, also, spricht er schnell und laut? Oder nuschelt er eher? Wiederholt er Silben mehrfach? Ich habe leider keine professionelle Erfahrungen damit, lernte aber natürlich in der Logo etliche Menschen mit unterschiedlichen Sprachstörungen kennen, auch Kinder.

Man kann es offenbar je nach Auswirkung etwas gröber einsortieren, wo das Problem sein könnte. Kinder, die schlecht hören, sprechen oftmals laut oder nur in Vokalen. Doch ich gehe davon aus, dass bei Deinem Buben eine Hörprüfung mal gemacht wurde, sodass man das schon ausschliessen kann.

Ich hoffe, es melden sich noch Eltern mit eigenen Erfahrungen.

Jedenfalls wünsche ich Dir einen guten Austausch, der auch die Angst vor der Zukunft etwas mildern kann. Zweifellos ist eine Sprachbehinderung eine sehr isolierende Einschränkung. Sich nicht mitteilen können und nicht verstanden zu werden, verbal - kann sehr einsam machen.

Herzliche Grüsse sendet Dir

Bea
Flavia
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Re: Hallo, bin auch neu hier - Sprechstörung bei unserem Soh

Beitrag von Flavia » 19. Dezember 2011, 21:35

Hallo und herzlich willkommen.

Beatrice hat dir ja schon ganz Tolles raus gesucht. Wie und wo wurde denn Euer Sohn abgeklärt? Haben Sie Erklärungen oder Ideen?

Mich dünkt immer das Ungewisse (vorallem wenn sie noch klein sind) das schwierige..

Ich wünsche Euch alles Gute! Ganz liebe Grüsse Flavia
mooswichtel
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Re: Hallo, bin auch neu hier - Sprechstörung bei unserem Soh

Beitrag von mooswichtel » 20. Dezember 2011, 15:19

Danke Beatrice und Flavia, dass ihr mich hier so herzlich aufgenommen habt.
Wir haben schon früh ( noch vor seinem 2. Geburtstag) mit Logopädie und Testungen in der Pädaudiologie angefangen.
Er hört gut und ansonsten ist er auch völlig " normal" entwickelt.
Ja, Beatrice, das ist vollkommen richtig, dass sprachbehinderte Menschen oft nicht für voll genommen werden. Das tut mir so weh. Ständig muß ich meine Schwiegermutter daran erinnern, dass sie unseren Sohn selber ansprechen soll, z.B. ob er ein Eis möchte, etc. Viele Menschen reden einfach über ihn hinweg.
Kurz vor dem 2. Geburtstag hat mich die Logopädin mit der Diagnose Verdacht auf verbale Entwicklungsdyspraxie geschockt. Ich wußte gar nichts bis zu diesem Zeitpunkt über diese Störung und habe nur wenig Informationen darüber im Internet gefunden. Die Ärztin in der Pädaudiologie meinte, es wäre noch zu früh für so eine Diagnose aber wenn es die VED ( verbale Entwicklungsdyspraxie ) wäre, dann wäre das was ganz schlimmes!!!
Emil ist sehr ruhig, beim Fremden sowieso. Die ersten Worte kamen mit 2,5 Jahren, er fing dann auch an mit dem Nachplappern. Leider kann man ihn sehr schlecht verstehen. Mir und meinem Mann fällt es am leichtesten, aber einige Sachen verstehen wir noch nicht mal.
Ich selbst arbeite seit sechs Jahren in einer Therapieklinik ( Neuropädiatrie) für Kinder und Jugendliche. Wir haben Kinder, die z.B. nach einem Schlaganfall, Hirntumor, Schädel-Hirn Verletzung oder mit einer neurologischen Erkrankungen zu uns kommen.
Danke für den Tipp mit der Selbsthilfegruppe. Ich habe gerade mal auf die Homepage geschaut und werde mal Kontakt auf jeden Fall mal Kontakt aufnehmen. Ich habe noch nie mit Gleichgesinnten darüber gesprochen. Im Gegenteil: Ich fühle mich sehr einsam mit unserem Problem.

Viele liebe Grüße;
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