benjamin die zweite Vorstellung: Er leidet an Verhaltensauffälligkeiten

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isaengelhexe
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benjamin die zweite Vorstellung: Er leidet an Verhaltensauffälligkeiten

Beitrag von isaengelhexe » 13. Februar 2011, 12:53

ich war vor ein paar jahren schon ein mal in diesem forum weil mein sohn benjamin adhs hatte und ich gleichgesinnte suchte.
inzwischen hat sich das adhs überraschenderweise ausgewachsen. überraschenderweise darum weil ich selber an ads leide und es ins erwachsenenalter mitgetragen habe, nehme nach wie vor ritalin.
bei benjamin hat es sich aber herauskristallisiert dass er unter verhaltensauffälligkeiten leidet die ihn sogar die pflegestelle gekostet haben. er ist jetzt in einer art heim und kommt mich oft besuchen.
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Beatrice
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Re: benjamin die zweite

Beitrag von Beatrice » 15. Februar 2011, 22:31

Liebe Isa

Herzlich willkommen hier.
Darf ich Dich fragen, was das für Verhaltensauffälligkeiten sind, die bei Benjamin vorhanden sind? Sind Aggressionen dabei oder warum genau hat man ihm die Pflegestelle weggenommen.
Wie alt ist er jetzt?
Ich hoffe, er fühlt sich wohl und auch respektiert und geliebt im Heim.
Schön, dass er Dich besuchen kann. Ist sicher wichtig für beide

Ganz herzliche Grüsse sendet Dir aus der Ostschweiz ins schöne "Ländle"

Bea
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isaengelhexe
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Re: benjamin die zweite

Beitrag von isaengelhexe » 11. Juni 2011, 13:06

benjamin ist sehr unruhig, agressiv in gewissen situationen, zeigt grenzenloses verhalten wenn es um körperkontakt geht. er ist im april 14 geworden, jedoch zeigt er ein kuschelverhalten wie ein kindergartenkind. d.h. er sucht sehr oft die nähe von mir oder seinen schwestern, auch in der jugendwohngruppe ist fällt er durch sein grenzenloses verhalten auf. allerdings lässt er sofort los und geht auf abstand wenn man ihn darum bittet.

trotz allem habe ich ihn gerne bei mir und es ändert sich auch nichts an meiner zuneigung.
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Beatrice
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Re: benjamin die zweite

Beitrag von Beatrice » 11. Juni 2011, 14:04

Liebe Isa

Kann das nicht einfach mit der Pubertät zusammenhängen, die Aggression und das wachsende Bedürfnis zum Schmusen, sich und einen anderen spüren? Ich kenne beides aus meiner Pubertät - war eine schwierige Zeit. Alle hatten einen Freund, nur ich nicht - ich war ja auch nicht hübsch und selbst wenn einer geflirtet hätte, hätte ich es wegen den Augen nicht sehen können. Aber das Bedürfnis nach Nähe war riesig und gleichzeitig die Wut, auf meinen kuriosen Körper, auf die anderen...
Kuscheln ist doch so schön und als man klein war, haben immer alle gerne mit einem gekuschelt - jetzt soll plötzlich Schluss sein? Das ist schwer zu akzeptieren oder zu begreifen - für jedes Kind. Nur kommen bei einem gesunden Kind dann eben wirklich externe Leute ins Leben, die man mag, denen man nahe sein möchte und manchmal auch darf, die auch in einem selbst etwas Besonderes sehen.
Für Benjamin ist das evtl. so nicht oder noch nicht möglich, er spürt das, aber das Bedürfnis ist da. Und wenn es nicht irgendwie beachtet wird, kann sich ein böses Gegenteil entwickeln, z. B. Gewalt gegen sich und andere. Auch so kann man sich spüren. Aber das ist dann sowieso nicht mehr gut.
Dazu kommt, dass es in vielen Fernsehfilmen Thema ist, das zwei zusammen schmusen und kuscheln. Auch daraus kann das grenzenlose Bedürfnis noch höher rauswachsen.

Evtl, könntet Ihr ein Ritual machen. Vielleicht gleich nach dem Aufwachen und vor dem Schlafengehen eine Runde Kuscheln. Rituale, etwas, das sich wiederholt schafft Vertrauen und hilft, mit Veränderungen im Alltag umzugehen. Sich drauf verlassen können, dass etwas, das man braucht, sich am Abend wiederholt -hilft über den ganzen schweren Tag hinweg und macht meist auch ruhiger.
Und evtl. ist es einfach eine Phase, durch die er durch geht und die irgendwann vorbeigeht.

Ich denke, Benjamin ist sehr sensibel und er achtet darauf, was andere sagen. Das sieht man, denn er lässt von den Beschmusten ab, wenn die das nicht wollen. Ein völlig distanzloses Kind würde das nicht tun. Könnte das auch nicht - denn oft sind das verwahrloste Kinder. Ich habe in einem rumänischen Kinderheim solche grossen und kleinen Klammerkinder erlebt - es zerreisst einem fast das Herz, man möchte sie alle in den Arm nehmen und streicheln und trösten und gleichzeitig möchte man fliehen...

Oder könntet Ihr Euch vorstellen, einen Hund anzuschaffen? Es gibt speziell ausgebildete Tiere, die dieses Nähebedürfnis von Menschen aushalten, ohne wild zu werden. In zahlreichen Alten-oder Behindertenheimen hat sich das bewährt, ebenfalls als Ritual - zweimal die Woche kommt der Therapiehund - es bedeutet den Menschen sehr viel und sie lernen, sich zu spüren. Sie lernen, dass man jemanden sachte umarmen kann, ohne ihn fast zu erdrücken und dass das viel schöner ist.
Dazu kommt, dass man auch für das Tier wichtig wird. Er könnte mit ihm spazieren gehen, sein Fell bürsten, mit ihm spielen, ihm das Fressen geben. Es kann das Selbstwertgefühl enorm aufmöbeln, für jemanden wichtig zu sein.

Vielleicht konnte ich Dir mit meinen Gedanken ja ein wenig helfen. Ich sende Dir ganz liebe Grüsse, auch an Benjamin

Bea
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Beatrice
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Re: benjamin die zweite

Beitrag von Beatrice » 4. April 2015, 18:53

Hallo Isa

Ich kann Dich per PN nicht erreichen, evtl. erhältst Du die Benachrichtigung, wenn jemand hier schreibt. Schau mal in Dein Postfach :D

Liebe Grüsse
Bea :D
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